
Sie hatten es geschafft und waren in entsprechend euphorischer Stimmung. Die jungen Himmelsstürmer von Manchester United, die die Fußballwelt nur Busby Babes nannte, hatten erneut das Halbfinale im Europapokal erreicht, ein Unentschieden bei Roter Stern Belgrad hatte genügt. Diesmal sollte es besser laufen und der große Wurf gelingen. Nichts schien sie mehr aufhalten zu können, ihr großes Ziel in die Tat umzusetzen, Real Madrid, damals das Maß aller Dinge, vom Thron zu stoßen. Am Vormittag des 6. Februar 1958 befanden sie sich auf dem Heimflug und erfreuten sich am herrlichen Panoramablick über die verschneiten Alpen. Nur ein kurzer Tankstopp trennte sie noch von der triumphalen Rückkehr in die kriegsgebeutelte und vom wirtschaftlichen Niedergang gezeichnete Industriestadt im grauen Nordwesten Englands, aus deren unmittelbaren Nähe die meisten Spieler stammten. In nur 48 Stunden stand das Gipfeltreffen mit Spitzenreiter Wolverhampton Wanderers auf dem Programm. Dieses vielleicht schon vorentscheidende Spiel musste Manchester United gewinnen, wollte es die dritte Meisterschaft in Serie feiern. Ein Tag Zwangsaufenthalt in München hätte die Vorbereitungen empfindlich gestört. Doch auf dem Flughafen München-Riem wartete ein fürchterliches Schicksal auf die Busby Babes, das die hoffnungsvolle Mannschaft mit einem Schlag zerstörte.
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