
Dieser Text erschien erstmals im März. Damals traf der BVB letztmals an der Alten Försterei auf Union Berlin.
Vor dem Köpenicker Bahnhof steht ein Mann und qualmt. Er ist noch ein bisschen verklüngelt, weil er bis sechs Uhr morgens Fußball Manager gezockt hat. Nach zehn Minuten, er zündet sich gerade Kippe Nummer drei an, fasst ein junges Mädchen, die den Mann zuvor aus sicherer Entfernung beobachtete hat, all ihren Mut zusammen und spricht ihn an: „Das ist jetzt voll peinlich, aber ich wollte dir nur kurz sagen, dass ich dich richtig geil finde“, sagt sie und lächelt eingeschüchtert. Vor ihr steht ein Brecher von Kerl, über 1,90 Meter groß, schätzungsweise über 100 Kilo schwer. Nils Wehowsky, 31 Jahre, besser bekannt als Finch, oder als Finch Asozial, denn das ist sein alter Künstlername. Er lächelt ihr zu und pustet ein beiläufiges „Danke, Danke“ zwischen kalte Frühjahrsluft und warmen Zigarettenrauch. „Ach dit is’ doch süß, is’ mir lieber als so ne Foto-Kacke“, sagt er, als das Mädchen sich umgedreht hat.
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